Programm 2018 - 2019

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Referenten wird gebeten.

 

Donnerstag, 11. Oktober um 20 Uhr
Ursula Richard: Das Wunder der Stille
Stille gilt in der heutigen Zeit als rares Luxusgut, vielfach ersehnt, oft, nicht zuletzt durch das eigene (innere) Geschwätz übertönt, manchmal auch gefürchtet. Stille ist immer da, sagen die Mystiker, alles geht aus ihr hervor und kehrt in die Stille zurück, Sie durchdringt und umhüllt alles. Was also ist Stille und wie können wir sie erfahren, auch in Zeiten voller Lärm und Zerstreutheit, uns mehr in ihr beheimaten? Ursula Richard, Autorin des Buches Stille in der Stadt, spricht an diesem Abend zunächst über die verschiedenen Facetten von Stille und wie wir gerade in einer so lauten Stadt wie Berlin mehr Stille erleben können. Im zweiten Teil stellt sie das Buch der Stille der schottischen Autorin Sara Maitland vor, eine persönliche Expedition in die Wunderwelt der Stille.
Ursula Richard ist Chefredakteurin von BUDDHISMUS aktuell, Autorin u.a. von Stille in der Stadt und Verlegerin der edition steinrich. Dort erschienen das Buch der Stille von Sara Maitland sowie das Tagebuch der Stille von Karin Petersen.


Donnerstag, 15. November um 20 Uhr
Thomas Riedinger: Teeweg - ein Meditationsgeschehen zwischen Kunst und Ritual

Die Japanische Teezeremonie ist ein Zusammenfluss von Künsten, Handwerken und Weltanschauungen sowie ein Spiegel der japanischen Gesellschaft und ihrer Strukturen. Sie kommt in ihren Ursprüngen aus den Klöstern Chinas im 12. Jhdt. und hat im 16./17. Jhdt. in Japan ihre Blütezeit gehabt und ihre eigentliche Gestalt gefunden.
Wie alle japanischen Künste hat auch die Teezeremonie einen Weg-Charakter und hat sich somit einerseits innerhalb der entsprechend unterschiedlichen Gesellschaftsbedingungen weiterentwickelt und dient andererseits den ausübenden Menschen als Mittel zur Selbstgestaltung und inneren Entwicklung.
Die Teezeremonie erfreut sich seit den 70er Jahren auch in Deutschland wachsendem Interesse durch die Stiftung des Teehauses im Englischen Garten in München und der Städtepartnerschaft zwischen Hiroshima und Hannover 1983.
Alle Teewegtraditionen sind verbunden durch vier Prinzipien: Harmonie, Aufmerksamkeit, Reinheit, Stille, die in ihrer fortwährenden Übung und Vertiefung auch dem modernen Menschen eine Quellkraft der inneren Entwicklung sein können.
Thomas Riedinger: Studium der Bildhauerei in Dornach bei Raoul Ratnowsky, seit 1993 Lehrer und Kunsttherapeut, seit 2003 auf dem Teeweg in der Tradition Ueda Sôko, seit 2005 Teekeramiker, jüngste Ausstellung im Berliner Keramikmuseum 1917 „Ritus Ritual Zeremonie“


Donnerstag, 17. Januar 2019 um 20 Uhr
Fabio Dondero „9 Meister“ - Ein Film über Spiritualität in Berlin

Der Dokumentarfilm „9 Meister“ ist eine Hommage an die kulturelle und religiöse Vielfalt Berlins Anfang des 21. Jahrhunderts. Neun repräsentative Vertreter aus neun historisch gewachsenen Religionen der Welt, alle in der Stadt ansässig, äußern sich zu grundlegenden Fragen des menschlichen Geistes und der menschlichen Existenz. Bilder und Musik aus der liturgischen Praxis der verschiedenen Glaubensgemeinden begleiten die Antworten der Protagonisten. Unausgesprochen, im Hintergrund, leiten die wesentlichen existenziellen Fragen den Gang der religiösen Argumentationen und Stellungnahmen: Was ist der Sinn des Lebens? Was ist der Tod? Gibt es einen Sinn des Leidens? Was ist das Ich? Was ist Liebe? Was ist Glück? Schritt für Schritt entfaltet sich ein thematisch geführter dokumentarischer Fächer. Im Kaleidoskop der Glaubensinhalte, philosophischen Werte und Lebensweisen unterschiedlicher Menschen und Kulturen der großen Stadt entstand ein Film, welcher letztlich nur einen einzigen Protagonisten kennt: den Menschen als solchen.
Fabio Dondero ist Schriftsteller, Filmproduzent und Fotograph und lebt in Berlin.
http://www.fabiodondero.com



Donnerstag, 21. März 2019 um 20 Uhr
Geertje Bolle und Regine Lünstroth: Sinnvoll leben – existenziell leben
– und was das mit Spiritualität zu tun hat…
Zu einer Zeit, als Sigmund Freud die Frage nach dem Sinn des Lebens als krank bezeichnete,
hat der Begründer der Logotherapie Viktor Frankl die Suche nach Sinn als zentrales und
wesentliches menschliches Thema beschrieben. Was haben Existenzanalyse und Spiritualität
miteinander zu tun? Die Existenzanalyse (eine der humanistischen Therapierichtungen) in der
Weiterentwicklung Alfried Längles ist phänomenologisch ausgerichtet und setzt am tiefen
inneren Berührtsein des Menschen an. Wir gehen der Suche nach Sinn, existenziellem und
spirituellem Erleben und der Bedeutung der Transzendenz nach. Der Abend soll einen kleinen
Einblick geben in die spirituelle Seite der Existenzanalyse und Logotherapie.
Regine Lünstroth und Geertje Bolle (www.geertjebolle.de), Pfarrerinnen und Klinikseelsorgerinnen,
Ausbildung in Logotherapie und existenzanalytischer Beratung und Begleitung,
leben beide in der Kommunität LechLecha in Zerpenschleuse.


Donnerstag, 11. April 2019 um 20 Uhr
Miha Gombos: Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg
„Jenseits von Richtig und Falsch gibt es einen Ort, dort treffen wir uns.“ Rumi
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) erinnert uns daran, was wir instinktiv bereits wissen: wie gut es sich anfühlt sich auf authentische und wertschätzende Weise mit anderen Menschen zu verbinden. Wir lernen die Tiefe unseres eigenen Mitgefühls kennen, indem wir aufmerksam Zuhören – anderen und uns selbst. Wir richten den Blick auf Bedürfnisse und somit auf das, was wir alle gemeinsam haben, statt auf das, was uns voneinander trennt.
Die GFK lässt sich einerseits als spirituelle Praxis begreifen, die uns dabei hilft unsere gemeinsame Menschlichkeit im Blick zu behalten. Wir lernen unsere Kraft und unseren Einfluss auf eine Weise zu verwenden, die die Bedürfnisse aller im Blick hat. Auf der anderen Seite steht die GFK für eine Reihe von praktischen Werkzeugen und Fähigkeiten, die uns im täglichen Umgang dabei helfen unsere Beziehungen auf lebendige und mitfühlende Weise zu gestalten.
Miha Gombos: In Rumänien geboren und mit vier Jahren samt Eltern als Flüchtlingskind an den bayerischen Seen gestrandet. 2013 nach Berlin ausgewandert und die GFK entdeckt: beides Volltreffer und Liebe auf den ersten Blick! Seitdem jeden Tag praktiziert und trainiert. Weiterbildungen und Seminarleitungen in Deutschland, USA, Kanada, Israel/Palästina und Südostasien. Mehr unter https://conflict-school.com/de/home


Donnerstag, 9. Mai 2019 um 20 Uhr
Jörg Aßhoff: Alexander-Technik und Zazen, ein Erfahrungsbericht

Die Alexander-Technik wurde vor 100 Jahren ins Leben gerufen und findet ihre Verbreitung auf
der ganzen Erde. Sie beschäftigt sich mit der Beeinflussung der äußeren, wie inneren Haltung.
In diesem Vortrag berichtet Jörg Aßhoff über seine Erfahrungen mit dem Umgang mit
Haltung, Bewegung, Gewohnheiten, Schmerzen, Aufmerksamkeit, Selbstbewusstsein und
damit, seinen eigenen Weg im Alltag zu finden.
Jörg Aßhoff ist seit 25 Jahren Lehrer der Alexander Technik und beschäftigt sich ebenso
lang mit der Zen-Meditation. Er leitet seit 15 Jahren eine Ausbildungsschule für Alexander-
Technik in Berlin. http://www.alexander-technik-schule.de


Donnerstag, 13. Juni um 201 Uhr
Michael Peterssen: Was bedeutet es ein Freund zu sein und wie können wir Freundschaft leben?

„Alle Menschen brauchen Freunde“ sagt Aristoteles. Dem werden die meisten Menschen wohl zustimmen. Wie aber können wir Freundschaft leben in einer Gesellschaft, die immer mehr Freiheitsräume eröffnet, sich jedoch zugleich zunehmend individualisiert und weniger Sicherheit in persönlichen Beziehungen bietet?
Der Vortrag wird grundlegende Überlegungen von Aristoteles und dem Buddha vorstellen, die uns heute Anregungen geben können, wie wir Freundschaften schließen und erhalten können. Dabei sollen auch Merkmale einer spirituellen Freundschaft herausgearbeitet werden.
Michael Peterssen hat Philosophie und Rechtswissenschaft studiert. Praxis und Studium des Buddhismus (frühe Buddhist. Lehre, Zen, Vipassana) Nach elfjährigem Training in der westlichen Vipassanatradition, vor allem unter der Leitung von Joseph Goldstein in den USA, wurde er als Vipassanalehrer anerkannt. Heutzutage unterrichtet er hauptsächlich Buddhismus, Kontemplation, Satipatthanameditation und Philosophie.