Programm 2013 - 2014
Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr. |
Donnerstag, 14. November um 20 Uhr Uller Gscheidel: Zur Spiritualität des letzten Abschieds Wir können den Tod nicht vermeiden, aber wir können lernen Abschied zu gestalten. Bei den größeren und kleineren Abschieden im Leben können wir üben. Mit den Gedanken und Gesprächen über den eigenen Tod und die damit verbundenen Abschiede und Entscheidungen können wir üben, nicht vor Angst zu erstarren und hinzunehmen, was unausweichlich ist. Den letzten Abschied zumindest teilweise so zu gestalten, wie es Ihrer Person und Ihrem Leben entspricht, ist ein Weg in die eigene Kraft und entlastet Familie und Freunde, die sonst die Entscheidungen für Sie treffen müssten. Besser leben mit dem Tod - als gegen ihn. Lassen Sie uns an diesem Abend sprechen über die Möglichkeiten, den letzten Abschied zu gestalten. Was geht und was geht nicht? Welche Art Friedhof entspricht mir? Erdbestattung oder Verbrennung? Aufbahrung - wozu? Organspende - und der eigene Sterbeprozess? … und darüber, was Sie schon immer einen Bestatter fragen wollten. Uller Gscheidel, Dipl. Päd., Jahrgang 1954, ist seit 10 Jahren Bestattungsunternehmer in Berlin (www.charon.de), seit 30 Jahren Buddhist und Mitbegründer von PortaDora Abschiedskultur (www.portadora.de) |
Donnerstag 16. Januar 2014 um 20 Uhr Anne Borucki-Voß und Monika Matthias – Spiritualität und Gender „Meine Seele sieht das Land der Freiheit“ - Frauen feiern ihre Spiritualität Frauen haben vielfältige Formen entwickelt, um ihrem Glauben auf einer feministischen Basis Ausdruck zu verleihen. Sie setzen Impulse mit Ritualen, die alle Sinne einbeziehen, die auf spezifische Lebenssituationen von Frauen eingehen, die Vertrautes aufnehmen und verändern. Liturgien werden durch einen Reichtum an Gottespoesie erweitert. Die Abgrenzung von Männern, die anfangs unabdingbar erschien, wird inzwischen von manchen nicht mehr als nötig erachtet. Mindestens zwei Fragen bleiben: Gibt es eine spezifische Spiritualität von Frauen? Und: Können Frauen und Männer gemeinsam eine geschlechterbewusste Spiritualität entwickeln? Anne Borucki-Voß ist katholische Theologin und arbeitet als theologische Referentin im Ökumenischen Frauenzentrum Evas Arche. Dort wird seit vielen Jahren einmal im Monat eine Frauenliturgie gefeiert. Monika Matthias ist Pfarrerin der evangelischen Martha-Gemeinde mit dem Schwerpunkt Arbeit mit Frauen und feministische, geschlechterbewusste Spiritualität. |
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Donnerstag, 27. M ärz 2014 um 20 Uhr Klaus-Werner Stagnier: „Willst du gesund werden?“ Joh. 5,6 Zwischen Heil und Heilung - Ein Beitrag zur Abgrenzung von Psychotherapie und Seelsorge Beide Seiten schauen manchmal mit Argwohn zueinander, beide Seiten konkurrieren miteinander. Gingen früher die Menschen zum Pfarrer, so suchen heute mehr und mehr Menschen Hilfe in der Therapie. Ich versuche, die je eigene Weise der Seelsorge und der Psychotherapie zu unterscheiden und zu würdigen. Dabei stellen sich vielfältige Fragen: Was meint denn „geheilt“, „gesund“ oder „heil“ zu werden? Was verbirgt sich in der Sehnsucht der Menschen nach Heilung? Wie kann man leben mit bleibender Wunde? Krankheit, Schuld und Strafe, gibt es da einen Zusammenhang? Wie sieht das Verhältnis aus zwischen Seelsorger_in und Hilfesuchendem, zwischen Therapeut_in und Klient_in? Lässt sich im vorsprachlichen Raum ein beiden Formaten gemeinsamer Grund vermuten? Die Fragen werden soweit entfaltet, dass sie Anregung sein können, eine eigene Position zu beziehen. Klaus-Werner Stangier, Jg. 1938, zunächst 13 Jahre tätig als katholischer Priester. Nach dem Ausscheiden aus dem kirchlichen Amt Suche nach einer zeitgemäßen Form von Seelsorge und Spiritualität. Psychodrama, Bibliodrama, Zen-Meditation, Playback Theater sowie die Arbeit mit kreativen Medien spielen dabei eine große Rolle. Bis Ende letzten Jahres hat er das Meister Eckehart Haus in Köln geleitet. Derzeit Angebote im Bereich von Stille und Kreativität im Übungshaus in Oberdürenbach. www.klaus-werner-stangier.de |
Donnerstag, 10. April 2014 um 20 Uhr Renate Seifarth: Buddhistische Vipassana-Meditation - Veränderung durch Erkenntnis Zunächst bedeutet Vipassana klares Sehen. Möglichst unvoreingenommen werden alle unsere inneren und äußeren Erfahrungen bewusst wahrgenommen. In sich wertneutral, lernen wir in der Meditation uns anzunehmen, so wie wir sind. Nichts muss verbessert oder korrigiert werden. Das Ziel der Übung besteht darin, elementare Eigenschaften aller Erfahrungen zu erkennen. Eine zentrale Stellung nimmt die Vergänglichkeit ein. Nichts kann bleiben. Unter dem Eindruck von Vergänglichkeit verlieren Gier, Hass und Ich-Bezogenheit ihre Bedeutung. Großzügigkeit, Friedfertigkeit und Genügsamkeit sind der organische Ausdruck einer solchen Erkenntnis. Renate Seifarth praktiziert und beschäftigt sich seit 22 Jahren mit dem Buddhismus, verbrachte mehrere Jahre in den Klöstern Asiens und vermittelt seit 12 Jahren die Vipassana- und Metta-Meditation (Einsicht und liebevolle Güte). |
Donnerstag, 15. Mai 2014 um 20 Uhr Roland Krusche: Spiritualität ist die Grundlage religiöser Erkenntnis Einführung in die Ideen von Ken Wilber Ist Spiritualität nur die individuelle Erfahrung einer - längst feststehenden - religiösen Wahrheit? Oder ist sie umgekehrt die Grundlage für jedes verlässliche und anspruchsvolle theologische Denken? Ken Wilber hat in seinen Arbeiten Spiritualität aus der Ecke der manchmal milde belächelten Privatveranstaltung befreit. Er zeigt, dass die spirituelle Schulung des Geistes die Grundlage für sinnvolle und sogar wissenschaftlich überprüfbare religiöse Erkenntnisse ist. Dazu müssen aber sowohl religiöse als auch wissenschaftliche Selbstverständlichkeiten neu gedacht werden. Geht das wirklich? Wilbers Gedanken entstehen in einer gemeinsamen Arbeit – quasi als Open-Source-Philosophie. Ich werde deshalb in die Ideen von Ken Wilber einführen und versuchen, sie gemeinsam mit den Anwesenden weiter zu denken. Dr. Roland Krusche ist Pfarrer in der Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge der EKBO. Er hat über die spirituelle Bedeutung des Schweigens bei Johannes Tauler und Simone Weil promoviert. Viele Jahre war er Schüler von Willigis Jäger. Er leitet eine Meditationsgruppe im „Raum für spirituelle Wege“ in Friedenau. |
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