Programm 2009 - 2010

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Referenten wird gebeten.

 

Donnerstag, 17. September 2009 um 20 Uhr
Liliane Ortwein: Meditation für Kinder

Kinder befinden sich noch viel häufiger in einem entspannten und meditativen Bewusstsein als Erwachsene. Wir wollen sie darin unterstützen, dieses Bewusstsein auch zu erleben, wenn sie größer werden. Deshalb werden wir den Zustand der entspannten Konzentration mit Übungen verknüpfen, über die die Kinder ihre Erfahrungen von Stille auch später wieder abrufen können. Die Übungen lehnen sich z. B. an Zen-Meditation, Yoga und die Arbeit von Maria Montessori an.
Liliane Ortwein, 45 Jahre, lebt mit ihrer Familie in Berlin. Ihr Sohn ist 7 Jahre alt. Dipl.-Kommunikationswirtin, systemische Mediatorin und Coach, Personalentwicklerin in einem großen Unternehmen. Seit 15 Jahren Zen-Schülerin bei Willigis Jäger. Mitbegründerin des „Raum für spirituelle Wege” in Berlin-Schöneberg.


Donnerstag, 29. Oktober 2009 um 20 Uhr
Rajyashree Ramesh: Ananda-Tandava - die Dynamik der Stille im Tanz Sivas

Raum, Kraft und Emotionen als Weg zur Wonne. Das indische Konzept des Tanzes
als verkörperte, erfahrbare Spiritualität. Im indischen Tanz ist äußere Geometrie der
Bewegungen zugleich Erfahrung tiefer innerer Kraft. Äußerer Ausdruck der mit Gefühlen
verbundenen Inhalte Zwiesprache mit der Göttlichen Seele.

Rajyashree Ramesh ist Tänzerin, Choreographin, Yogapraktizierende und Bewegungsanalytikerin mit einer über 40-jährigen Bühnenkarriere. Aus Bangalore, Indien stammend, ist sie seit frühster Kindheit in den klassischen indischen Tanz- und Tanztheaterformen Bharatanatyam und Kuchipudi und im klassischen südindischen Gesang ausgebildet worden. Dazu kamen Fortbildungen wie Atemtherapie, Yoga und Bewegungsstudien. Sie verbindet das traditionelle altindische Wissen über Bewegung in Tanz und Yoga mit moderner Bewegungsanalyse.
Infos: Academy for Performing Arts and Dance Theatre Productions - www.rr-dance.net


Donnerstag, 19. November 2009 um 20 Uhr
Andrea Richter: Christliche Meditation im „Betrachtenden Gebet“ und in der „Exerzitienarbeit“
Das „Betrachtende Gebet“ ist eine auf monastische Lebensformen zurück gehende Weise, die Bibel zu lesen und über den Weg der Meditation einen „Raum für die Begegnung mit Gott“ zu betreten. Traditionsgemäß wird das „Betrachtende Gebet“ in fünf Schritten vollzogen: Vorbereitung - Verweilen im biblischen „Bild“ - Erwägung des Sinngehaltes - Konkretion - Gebet. In meinem Vortrag möchte ich diese Schritte erklären und in einer Übung verdeutlichen. Exerzitien sind Tage bewusster Zurückgezogenheit um nach dem Wesentlichen zu fragen und neue Orientierung aus dem christlichen Glauben zu suchen. In das Schweigen hinein gibt der Exerzitienleiter bzw. die Exerzitienleiterin in Vorträgen Anregungen zum Nachdenken, Meditieren und Beten.
Andrea Richter (geb. 1959) ist evangelische Pfarrerin in Berlin Reinickendorf und Begleiterin Karmelitanischer Exerzitien. Sie ist Vorsitzende der „AG Judentum und Christentum in der EKBO“.


Donnerstag, 21. Januar 2010 um 20 Uhr
Christiane Weber: Das Enneagramm

Das Enneagramm ist eine alte Typenlehre, die neun verschiedene Persönlichkeitstypen unterscheidet. Jeder Persönlichkeitstyp oder Charakter stellt den Versuch dar, mit unseren frühen emotionalen Themen umzugehen, also Leid, Schmerz oder Angst zu mindern bzw. Liebe, Sicherheit und Anerkennung zu erreichen. Durch die Beschäftigung mit dem Enneagramm ist es möglich, sich selbst einem der neun Grundtypen zuzuordnen und auch andere Menschen besser zu verstehen. Diese Erkenntnis wird oft als erleichternd und erhellend erlebt („Jetzt wird mir vieles klar …“) und es wird verständlich, dass wir uns durch sich wiederholende Grundmuster in unseren Wahrnehmungen und Handlungsmöglichkeiten einengen. Jedem Typ im Enneagramm ist ein eigener Weg der Heilung und Selbstbefreiung zugeordnet, der zurückführt zu unserem eigenen unverstellten Wesen, zu dem, was wir waren, bevor wir unseren persönlichen Weg zur Anpassung in der Welt finden mussten.
Christiane Weber (geb. 1969), Diplom-Psychologin und Gestalttherapeutin. Lernte das Enneagramm, durch Fortbildungen bei Claudio Naranjo in Spanien und Deutschland kennen. Arbeitet als Gestalttherapeutin in eigener Praxis in Berlin.


Donnerstag, 11. Februar 2010 um 20 Uhr
Prof. Hans J. Schneider: Zen-Meditation als religiöse Erfahrung?

Seit längerem werden das Zen und andere Formen der östlichen Meditation auch im Kontext christlicher Spiritualität gepflegt, obwohl sie historisch gesehen aus dem Buddhismus stammen. Der Vortrag soll die Frage ansprechen, ob hier ein Konflikt vorliegen muss und was überhaupt unter ‚religiöser Erfahrung‘ zu verstehen ist.
Hans Julius Schneider ist Professor für Theoretische Philosophie an der Universität Potsdam und hat im vergangenen Jahr ein Buch mit den Titel ‚Religion‘ veröffentlicht. Er hat Erfahrung mit der Vipassana-Meditation und ist langjähriger Schüler von Willigis Jäger.


Donnerstag, 25 März 2010 um 20 Uhr
Renate Seifarth: Die befreiende Kraft der Achtsamkeit

Achtsamkeit steht im Zentrum der Vipassana-Meditation. Aus ihr wurde ein Programm zur Stressbewältigung abgeleitet (MBSR) und sie hat die Entwicklung von achtsamkeitsbasierter Psychotherapie beeinflusst (MBCT). Der Achtsamkeit wird zunehmend eine große Bedeutung zugemessen. Aber warum? Um welche Qualität unseres Geistes handelt es sich genau und welche Aufgabe hat sie im Rahmen einer spirituellen Praxis? Der Vortrag erläutert Achtsamkeit als Bedingung für die Entwicklung von tiefer Weisheit und Mitgefühl.
Renate Seifarth, Publizistin, Dipl. Biol., HP für Psychotherapie beschäftigt sich seit 20 Jahren mit dem Buddhismus und verbrachte fünf Jahre in Klausur in asiatischen Klöstern wie im Westen.


Donnerstag, 22. April 2010 um 20 Uhr
Dr. Martin Bauschke: Religionen und Gewalt

Theorie und Praxis, Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei den Religionen weit auseinander – vor allem bei den beiden größten: Christentum und Islam. Dieser definiert sich als Religion des Friedens und Gott als einen „barmherzigen Erbarmer“. Jene versteht sich sogar als Religion der Feindesliebe und Gottes Sohn als den größten Märtyrer aller Zeiten. Doch in Wirklichkeit säen besonders diese beiden Religionen mehr Gewalt als Frieden, mehr Hass als Liebe. Vor allem seit dem 11. September 2001 scheinen terroristische Attentate mit religiöser Motivation immer deutlicher die Richtigkeit der These zu untermauern, dass es eine besondere Affinität von Religion und Gewalt gibt.
Dr. Martin Bauschke, geb. 1962, Religionswissenschaftler und Theologe. Seit 1999 Leiter des Berliner Büros der Stiftung Weltethos.

Donnerstag, 6. Mai 2010 um 20 Uhr
Volker Schmidt: Heilende Energien in Esoterik und Christentum

Dass wir uns mit dem Thema „Heilende Energien“ beschäftigen ist nicht zufällig. Der Markt an Angeboten zu Heilungstechniken und zu spirituellem Wachstum boomt. Schulen und Netzwerke zur Ausbildung zum Heiler oder zur Heilerin sind entstanden. Viele davon leben von Impulsen, die aus Asien kommen, so Reiki, Prana Healing Technic, Jin Shin Jiutsu und andere mehr. Manch andere berufen sich auf indianische Traditionen, manche arbeiten mit schamanischen Konzepten. In vielen, wenn nicht den meisten dieser Angebote spielt der Begriff „Energie“ eine wichtige Rolle.
P. Volker Schmidt, freiberuflicher Theologe und Seelsorger, ist Leiter der Werkstatt Spiritualität in Hamburg (www.spiritu.de). Wichtige Erfahrungen mit asiatischen Heilungstechniken auf den Philippinen, die in seine seelsorgerliche Praxis einfließen („energetische Seelsorge“ / „spirituelles Coaching“).